Hinter der Craniomandibuläre Dysfunktion (CMD) – der Begriff setzt sich aus den lateinischen Begriffen für Schädel, Unterkiefer und Fehlfunktion zusammen – können sich vielfältige Symptome verstecken, die vordergründig mit dem Kopf gar nichts zu tun haben. Stellen Sie sich Folgendes vor: Ober- und Unterkiefer treffen nicht ideal aufeinander, der Körper versucht aber, das auszugleichen, indem der Unterkiefer automatisch eine andere Position einnimmt. Dafür werden Muskeln in einer Art und Weise beansprucht, die ungewöhnlich ist. Die Ursachen können ganz unterschiedlich sein und von falsch sitzendem Zahnersatz, Zahnfehlstellungen oder fehlenden Zähnen bis zu psychischen Faktoren wie Stress und Depressionen reichen.
Ebenso breit ist das Spektrum der Symptome, die durch die Fehlbelastung hervorgerufen werden: Schmerzen können nicht nur die Kau- und Nackenmuskulatur betreffen, sondern über den Rücken bis zu den Knien auftreten. Außerdem kann es zu Schwindel, Ohrgeräuschen (Tinnitus), Kopfschmerzen, nächtliche Atemstörungen und Schnarchen kommen.
Viele Patienten haben eine lange Leidensgeschichte hinter sich, bis die wahre Ursache ihrer Probleme erkannt wird. Nach einem ausführlichen Anamnesegespräch führen wir bei Verdacht auf CMD eine Funktions- und Strukturanalyse durch, um die Faktoren zu ermitteln, die den korrekten „Biss“, also das richtige Aufeinandertreffen der beiden Kieferhälften, stören.
Sollte es sich dabei um einen falsch sitzenden Zahnersatz handeln, etwa Kronen oder Brücken, muss dieser ggf. neu gestaltet werden, um die Bisslage zu korrigieren. Meist genügt aber das Tragen einer sogenannten Aufbissschiene, um das reibungslose Zusammenspiel von Gelenken und Muskeln wiederherzustellen. Diese Funktionsschienen aus Kunststoff werden nur nachts getragen. Begleitend empfehlen wir eine Physio- und Balneotherapie für das Kiefergelenk.